Manchmal fühlt man sich hier wie ein Kind im Spielzeugladen. Nur bekommt man auch all die tollen Dinge, die man sich für ein optimales Arbeiten wünscht.

Benjamin Wolf Senior Consultant

Benjamin Wolf

Bei INNOQ seit 2017.

Tätig als Senior Consultant.

Benjamin, kurz Ben, lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von Ingolstadt. Seiner Leidenschaft für sehr guten Kaffee verdankt er den Spitznamen „Coffee Consultant“. Bei INNOQ in München beschäftigt er sich als Architekt und Entwickler hauptsächlich mit Softwarequalität und Softwareentwicklungspro­zessen. Außerdem ist er zertifizierter Trainer für das iSAQB Foundation Level und das Advanced Level IMPROVE.

Schon als Schüler bastelte er gerne an PCs und sein Berufswunsch war, Spieleentwickler zu werden – den ganzen Tag neue Spiele designen und ausprobieren. Dieser ursprüngliche Traum ist nicht ganz in Erfüllung gegangen. Doch glücklicherweise hörte er nicht auf den Rat des damaligen Berufsberaters – „Machen Sie bloß nichts mit Informatik, der Markt wird übersättigt sein und es hat keine Zukunft“ – und entschied sich für ein Informatikstudium. Auch wenn seine Vorstellung vom Informatik-Beruf damals noch ein wenig anders war als heute: „etwas Technisches machen und möglichst wenig mit anderen Menschen zu tun haben“. Dass er sich heute sehr für Teamentwicklung interessiert, sein Wissen begeistert an andere Menschen weitergibt und zum echten Teamplayer geworden ist, hätte sein jüngeres Ich wahrscheinlich doch ziemlich überrascht.

Im Studium habe ich gemerkt: Zusammen Dinge tun ist einfach cooler als für sich allein.

Nach seinem Informatikstudium war das Fraunhofer Institut in Nürnberg Bens erste berufliche Station. Dort hat er zuvor auch schon ein Praktikum absolviert und seine Diplomarbeit geschrieben. In diesen sechs Jahren am Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) beschäftigte er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter bereits mit Themen, die ihn bis heute begleiten: Softwarearchitektur, Softwareentwicklung und Softwarequalität. Parallel dazu machte er noch seinen Master in Elektro- und Informationstechnik. In seiner Zeit am Fraunhofer Institut begriff Ben auch das erste Mal, dass Softwareentwicklung im Team deutlich mehr Spaß macht als ein Einzelkämpfer zu sein. Oder dass es weniger Nerven kostet, andere Beteiligte um ihre Meinung zu fragen, als etwas mit der Brechstange durchzusetzen. Außerdem entdeckte er, besonders auf Messen wie der CeBIT, dass ihm Kundenkontakt Spaß machen kann.

Ben steht mit dem Rücken zur Kamera in seiner Küche und bereitet Kaffee zu
Ben öffnet eine Tüte Kaffee und riecht an den Bohnen

Mit diesen wichtigen Erkenntnissen startete Ben erfolgreich bei seinem neuen Arbeitgeber, einem Automobildienstleister. Dort war ein reger Austausch mit den Kund:innen selbstverständlich, und es wurde gemeinsam im Team beratschlagt und entschieden. Das hat für ihn und das Team nicht nur gut funktioniert, das war auch effizient. An einem baldigen Arbeitgeberwechsel war Ben also nicht interessiert. Dass er schon nach zwei Jahren doch zu INNOQ wechselte, war einem Zufall geschuldet: Auf einer Konferenz wurde er erstmals auf INNOQ aufmerksam. Ein Unternehmen, von dem Ben bis dato noch nie etwas gehört hatte, das er aber sehr spannend fand.

Bei INNOQ anzufangen, war für mich ein Kulturschock.

Ein paar Monate später entschied sich Ben tatsächlich für eine Bewerbung. Schnell waren beide Seiten voneinander überzeugt und kurze Zeit nach dem ersten Bewerbungsgespräch unterschrieb Ben schon den neuen Arbeitsvertrag. Ihm gefielen vor allem die Einstellung der Leute und die Freiheiten, die ihm in Aussicht gestellt wurden, erzählt er. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber waren sämtliche Prozesse geregelt. Für Individualität war wenig Platz. Deshalb fühlte er sich bei INNOQ mit der neu gewonnenen Freiheit anfangs fast überfordert.

Schon sein Einstieg bei INNOQ war ein Sprung ins kalte Wasser. Bevor er seinen ersten Arbeitstag hatte, wurde er schon zu einem Firmenevent nach Schottland eingeladen. So lernte er seine neuen Kolleg:innen am Flughafen und während des Events kennen. Menschen, die er noch nie zuvor gesehen hatte und deren Namen er teilweise nur von Fachbüchern kannte. Das war erst einmal Respekt einflößend, auch wenn alle „supernett“ zu ihm waren, so Ben. Auch das einheitliche Chat-System für die ganze Firma zu nutzen, kostete ihn anfangs Mut. Alle können mitlesen, da sei der Druck hoch gewesen, etwas Schlaues zu schreiben, und stören wollte er schließlich auch niemanden, erzählt er heute.

Familie auf dem Sofa
Die Familie spielt zusammen

Dass sich jede:r die Hardware und Arbeitsmaterialien selbst nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen kann, war für Ben ebenso ungewohnt. Oder dass er nicht von Anfang an für konkrete Kundenprojekte eingesetzt wurde. Einfach Dinge auszuprobieren, keinen Zeitdruck zu haben, Vorträge vorzubereiten und zu Konferenzen fahren zu können – das war für Ben eine neue Art zu arbeiten. Bis er das interne Credo „Frag‘ nicht lange, mach' einfach“ verinnerlicht hatte, verging fast ein Jahr.

Plötzlich war ich in einem viel diverseren Umfeld.

Auch kulturell unterschied sich das Arbeitsumfeld von Bens früheren Stationen. Weg vom männlich dominierten, wenig diversen Arbeitsplatz, hin zu einem vielschichtigen Unternehmen. Ben erzählt, dass er sich durch diese neue Arbeitsumgebung sowohl kommunikativ als auch zwischenmenschlich weiterentwickelt hat. Durch den offenen Umgang mit seinen Kolleg:innen in München, durch die respektvolle Kommunikation im gesamten Unternehmen oder auch bei einem iSAQB Advanced Training SOFT hat Ben viele Soft Skills und neue Strategien erlernt, die ihn letztendlich auch im Kund:innenkontakt weiterbringen. Ben ist längst nicht mehr der isolierte „Techie“, sondern ein Mensch, der zuhört, bewusst kommuniziert und auf die Bedürfnisse anderer eingeht.

Ben und seine Tochter entdecken während des Spaziergangs etwas am Wegesrand
Doppelschaukel. Mutter und Tochter schaukeln nebeneinander. Ben steht daneben

Ich habe meine Arbeitszeit auf 80 % reduziert, um meine Familie zu unterstützen.

Für die meisten ist die Geburt des ersten Kindes ein einschneidendes Erlebnis. Doch Bens Tochter hatte mit Krankenhausaufenthalten und Schmerzen einen schwierigen Start ins Leben. Bens Elternzeit war deshalb nicht wie geplant eine gemeinsame, erholsame Auszeit, sondern geprägt von Sorgen. Pandemiebedingt arbeitete er im Anschluss an die Elternzeit zwar im Home-Office und konnte so mehr für seine Familie da sein, doch der Alltag mit einem Schreikind, mit der Suche nach der Ursache und zahlreichen Arztbesuchen, raubte der Familie Kraft und Energie. Erst der Besuch bei einem auf Kleinkinder spezialisierten Osteopathen brachte nach neun Monaten erste Erfolgserlebnisse: „Wir kamen nach Hause, trugen sie in ihrer Babyschale aus dem Auto und plötzlich hat sie das erste Mal in ihrem Leben richtig gelacht!“

Ben sitzt am Schreibtisch und sortiert Magic-Karten
Ben sitzt am Schreibtisch und sortiert Magic-Karten

Doch bis heute ist jeder Entwicklungssprung und jede Veränderung eine Herausforderung. Deshalb hat sich Ben dazu entschlossen, seine Arbeitszeit auf 80 % bzw. 32 Stunden zu reduzieren. Bei der Geschäftsführung und seinem Team stößt er dabei auf großes Verständnis. Und auch zwischendurch einen Monat unbezahlten Urlaub zu nehmen, sei kein Problem, berichtet er. So bleibt genug Zeit, sowohl seine Familie zu unterstützen, als auch seine Kund:innen zu betreuen. Nur für interne Projekte und den Austausch mit Kolleg:innen bleibt weniger Zeit, was Ben sehr bedauert.

Bei der Zubereitung von Kaffee kann ich abschalten.

Gerade in anspruchsvollen Phasen ist es wichtig, einen Ausgleich zu finden. Doch während der Pandemie fielen auch für Ben viele Hobbys weg. Etwa das Treffen mit Magic-Spielgruppen in anderen Städten oder auch Tischtennis und Karate. So kam es, dass er sich intensiver mit seiner Leidenschaft für sehr guten Kaffee auseinandersetzte und dessen Zubereitung immer weiter perfektionierte.

Ben bereitet Kaffee zu
Ben macht Latte Art

Auch hier gab es einen Aha-Effekt zum Thema frei wählbare „Hardware“: Auf seine Anregung hin wurde der alte Vollautomat im Münchner Büro durch eine Siebträgermaschine ersetzt. Die einzige Auflage, nämlich sich um die Kaffeemaschine zu kümmern, erfüllt er seitdem sehr gerne. Inzwischen trägt er stolz den Spitznamen „Coffee Consultant“ und hat sogar ein kleines Netzwerk mit anderen Kaffee-Nerds bei INNOQ, mit denen er sich über die unterschiedlichen Zubereitungsarten oder Terroirs austauscht. Beim INNOQ Technology Day hat er sogar schon Vorträge zum Thema gehalten und auch privat ist bereits die nächste Latte Art-Weiterbildung geplant.

Ich will anderen Menschen helfen, besser zu werden.

Das Thema Weiterbildung liegt ihm aber auch beim beruflichen Fachwissen am Herzen. Als zertifizierter iSAQB Trainer unterrichtet er zusammen mit seinem Kollegen Markus Harrer im Foundation-Level die Grundlagen der Softwarearchitektur und das Advanced-Level-Modul IMPROVE (Evolution und Verbesserung von Softwarearchitekturen). Die Akkreditierung für ADOC (Architekturdokumentation) ist in Planung. Seine Hauptmotivation ist, den Teilnehmer:innen Werkzeuge und Methoden zu zeigen, die sie noch nicht kannten, aber ihre Arbeit erleichtern und verbessern. Wenn er dabei zusehen kann, wie der Groschen fällt, wenn die Menschen ihr neues Wissen direkt in die Tat umsetzen wollen, oder positives Feedback nach einem Kurs geben, ist das für Ben die beste Bestätigung.