TL;DR
Die Challenge
Im Vergleich zu Onlinehändlern mit zentraler Lagerhaltung ist der Bestellprozess bei Fleurop ungleich komplexer. Grund dafür ist das weitreichende Netzwerk von Partnerflorist:innen. Die veraltete, monolithische Struktur des SAP-basierten Bestandssystems war den damit verbundenen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Unser Lösungsansatz
Durch die Umstellung auf eine moderne Softwarearchitektur auf der Basis von Self-contained Systems haben wir die Systemlandschaft Schritt für Schritt modernisiert. Die Entwicklung von Prototypen und die prioritätsbasierte Planung erleichterte zudem wichtige Entscheidungsprozesse.
Das Ergebnis
Schneller, flexibler, sicherer: Der deutlich verbesserte Bestellprozess sorgt für mehr Zufriedenheit bei Partner:innen und Kund:innen und für Umsatzsteigerungen bei Fleurop. INNOQ unterstützte zudem bei der Einführung neuer Arbeitsweisen und Abläufe innerhalb des Unternehmens.
Die Challenge: E-Commerce für Fortgeschrittene
Die meisten Onlineshops folgen einem Standard Bestellprozess, da sie in der Regel auf ein Zentrallager zurückgreifen und so genau sagen können, welche Ware zu welchem Zeitpunkt lieferbar ist. Fleurop vertreibt seine Blumen in erster Linie über ein riesiges Netzwerk an Partnerflorist:innen. Allein in Deutschland sind es mehr als 4.000. Sie alle unterscheiden sich beim Sortiment, bei den Öffnungszeiten, bei Zertifikaten und bei der Infrastruktur vor Ort. Die Herausforderung besteht also darin, herauszufinden, welche Partner welche Sträuße und Blumen zum gewünschten Zeitpunkt liefern können.
Um diese Abhängigkeiten abbilden zu können, griff Fleurop bislang auf ein SAP-System zurück, mit dem sich vor allem Standard E-Commerce Use Cases abbilden lassen, aber nicht die speziellen Bedürfnisse des Blumenversands. Um diesen gerecht zu werden, bedurfte es aufwändiger Anpassungen durch die hauseigenen Entwickler:innen. Die Folge: Jede Änderung im Onlineshop zog automatisch eine manuelle Anpassung im SAP-System nach sich. Eine neue, umfassende Architektur-Lösung musste her – mit maßgeblicher Unterstützung von INNOQ.
Die Herangehensweise: Vom „Big Picture“ zu „Schritt für Schritt“
Zu Beginn einer jeden Zusammenarbeit zählen für INNOQ Workshops zu den wichtigsten Instrumenten. Denn bevor die Consultants Technologieentscheidungen treffen und mit der eigentlichen Entwicklungsarbeit beginnen, wollen sie möglichst alles Relevante über das Unternehmen wissen. Zunächst ging es bei einem gemeinsamen Workshop mit der Geschäftsführung von Fleurop um das Big Picture. INNOQ stellte Fragen, wie: Worum geht es? Wie funktioniert das im Detail? Wie ist der technologische Ist-Zustand? Welche Herausforderungen, welche Bedürfnisse, welche Ziele gibt es?
Bislang habe ich mit keinem Dienstleister zusammengearbeitet, der sich so tief mit uns als Unternehmen auseinandergesetzt hat wie INNOQ. Bevor es mit der eigentlichen Entwicklungsarbeit losging, haben uns die Consultants so lange mit Fragen genervt, bis sie alles zum Thema Blumenversand wussten. Das Ergebnis ist ein neuer, reibungsloser Bestellprozess, basierend auf einer Softwarearchitektur, die eine beeindruckende Qualität und Stabilität hat.
Sebastian MarxGeschäftsführer, Fleurop AG
Gleichzeitig ging es um das Teilen von IT-Wissen – über Softwarearchitektur, aktuelle Trends, Organisation und Prozesse. Daraus leitete sich schließlich das große Ziel für die gemeinsame Projektarbeit ab, welches nun Schritt für Schritt verwirklicht werden konnte. Dabei war allen Beteiligten wichtig, dass Entscheidungen partnerschaftlich und auf Augenhöhe gefällt werden. Für mehr Entscheidungssicherheit hat INNOQ deshalb immer verschiedene technologische Möglichkeiten dargestellt sowie Vor- und Nachteile und daraus resultierende Konsequenzen aufgezeigt.
Der Architekturansatz: Flexibilität statt Flaschenhals
Die bisherige monolithische Struktur mit SAP als zentrales Modell hatte sich immer mehr zum Flaschenhals entwickelt, der die Entwicklungsgeschwindigkeit behinderte. Bei der Suche nach einem geeigneten und vor allem zukunftssicheren Architekturansatz fiel die Entscheidung schließlich auf Self-contained Systems. Der Vorteil dieses Ansatzes: Mehrere kleine Software-Systeme, die jeweils einen spezifischen Use Case abbilden, ergeben ein logisches Gesamtbild. Die kleinen, voneinander unabhängigen Systeme können schneller entwickelt und in Produktion gebracht werden. So wird das neue System dem komplexen Bestellprozess bei Fleurop gerecht – mit wenigen Abhängigkeiten, hoher Flexibilität und einfacher Skalierung.
Die Umsetzung: Prototypen und Prioritäten
Sukzessive unterstützte INNOQ dabei, die gesamte IT-Landschaft bei Fleurop im Rahmen eines genau getakteten, iterativen Change-Prozesses zu modernisieren. Dabei wurden fixe Roadmaps schnell von einer prioritätsbasierten Planung abgelöst, um schneller und flexibler auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Große Veränderungen konnten damit zudem in kleine, überschaubare Etappen aufgeteilt werden.
Um Fleurop noch mehr Entscheidungssicherheit zu geben, testete INNOQ geplante Features immer wieder mit Prototypen und UX-Fragebögen – zunächst intern, dann auch mit ausgewählten Florist:innen. Dafür sind die Consultants eigens in die Ladenlokale gefahren und haben die Tests direkt vor Ort durchgeführt. So haben die Entwickler:innen einerseits demonstriert, was technologisch möglich war und gleichzeitig komplexe Problemstellungen schrittweise gelöst.
INNOQ hat einen sehr großen Anteil daran, dass wir dieses Projekt überhaupt angegangen sind. Wir haben unser Unternehmen IT-seitig komplett auf links gedreht. Und dazu brauchst du einen Partner, der dir durch seine Kompetenz die nötige Sicherheit gibt, dieses Risiko einzugehen.
Zalij Alek BajdaHead of IT, Fleurop AG
Auch der neu implementierte Onlineshop, den ein spezialisierter Dienstleister entwickelt hat, profitiert von der neuen Systemlandschaft, in der alle Features und Daten miteinander verknüpft sind. Die Suchfunktion ist detaillierter, die Lieferdaten zuverlässiger, das Zusammenwirken von stationärem Blumenhandel und E-Commerce reibungsloser.
Eingesetzte Technologien
- Java
- Spring Boot
- AWS
- React
- Maven
- Next.js
- Docker
- PostgreSQL