This case study is also available in English

TL;DR

Die Challenge

Mobile.de benötigte einen hochkomplexen Daten-Service, VeDaH, der detaillierte Fahrzeuginformationen und eine einheitliche API für den Zugriff innerhalb des Konzerns bietet.

Unser Lösungsansatz

INNOQ entwickelte VeDaH mit einer einheitlichen Datenbasis und API, die den Zugriff auf eine Vielzahl interner und externer Daten vereinfacht und effiziente Bearbeitung durch kleine Redaktionsteams ermöglicht.

Das Ergebnis

Ein zukunftsfähiges System, das die Produktentwicklung beschleunigt, den Entwicklungsaufwand reduziert und die Nutzererfahrung durch automatisiert angereicherte Verkaufsanzeigen verbessert.

Für INNOQ bestand die Aufgabe aus zwei Teilen: Einen internationalen Daten-Service für detaillierte Fahrzeuginformationen mit passenden Bildern und u.a. Crash-Test Daten erstellen – im ersten Schritt für Deutschland und Kanada. Und eine einheitliche API (Programmierschnittstelle) schaffen, mit der man von verschiedenen Programmen oder Websites innerhalb des Konzerns auf diese Daten zugreifen kann.

So profitiert mobile.de von VeDaH:

  • Mit dem Data-Hub haben wir eine zukunftsfähige Plattform für alle Produkte des Konzerns geschaffen. Sie ermöglicht mobile.de, vielfältige Anwendungen und Produkte aufzubauen und weiterzuentwickeln – ohne immer wieder neu die Datenbeschaffung lösen zu müssen.
  • Einfacher Zugriff auf eine riesige Menge interner und externer Daten durch eine einheitliche API.
  • Die einheitliche Schnittstelle und das Redaktions-Tool ermöglichen die effiziente Bearbeitung durch kleine Redaktionsteams in Deutschland und Kanada.
  • Deutlich geringerer Entwicklungsaufwand für unterschiedliche Länder.
  • Die Nutzerinnen von mobile.de können die Verkaufsanzeigen automatisiert mit relevanten Daten und Bildern anreichern. Bei der neuesten Generation genügt sogar die Fahrzeugidentifikationsnummer.
  • Die Verkaufsanzeigen werden nach einer Vielzahl von Kriterien durchsuchbar. Die Suchergebnisse selbst werden exakter durch die Kombination verschiedener Suchkriterien.
  • Anzeigen können mit wesentlich mehr Daten angereichert werden als bei den Wettbewerbern.

Ein Daten-Service für Fahrzeuge. Was zunächst trivial klingt, ist im Fall von mobile.de ein hochkomplexes Unterfangen. Die erste große Herausforderung war, eine einheitliche Datenbasis zu schaffen. Schließlich kommen die Fahrzeugdaten sowie Bildmaterial und Testergebnisse aus unterschiedlichsten Quellen. Hinzu kommen viele fachliche Fragen: Ist beispielsweise ein Golf GTI eine Ausprägung des Golf VII oder eine eigene Modellserie? Es mussten also erst einmal sinnvolle Hierarchien geschaffen werden. Da der Daten-Service, der zunächst nur für den deutschen Markt geplant war, auch international genutzt werden soll, steigt die Komplexität zusätzlich, z.B. mit unterschiedlichen Bezeichnungen für gleiche Bauarten oder marktspezifischen Modellen und Fahrzeugtypen.

In unserem wettbewerbsintensiven Markt hat uns INNOQ maßgeblich unterstützt First und Fast Mover zu sein. Besonders der hervorragende Teamfit hat uns ermöglicht gemeinsam und langfristig an unseren Herausforderungen zu wachsen und zu lernen.

Michael KurrProject Manager Catalogue Data

Aus Entwicklern werden Autoexperten

Neben der technischen Expertise war auch eine Menge Fahrzeugwissen gefragt. Schließlich sollten sämtliche Personenfahrzeuge (Neu-und Gebrauchtwagen) und Fahrzeugtypen, die in den letzten 25 bis 30 Jahren gebaut wurden – dazu zählen in Kanada beispielsweise auch Schneemobile – in ein logisches System eingeordnet werden. Nicht zu vergessen die Fahrzeuge, die noch gebaut werden. Unter fachlicher Beratung der Autoexperten von MOTORTALK, hat sich das fünfköpfige INNOQ-Team dieses Wissen im Laufe des Projekts angeeignet. Zusätzlich stellte das Team auch den Product Owner, der das Entwicklungsteam methodisch sowie fachlich unterstützte und strategisch Verantwortung für das Produkt übernahm.

Ein Teil des Projektteams von INNOQ
Ein Teil des Projektteams von INNOQ

Zunächst wurden die Fahrzeug- und Bilddaten von verschiedenen, externen Datenlieferanten und - quellen gesammelt und in einer eigenen Datenbank zwischengespeichert. Mit ETL-Jobs* wurden sie automatisiert in ein einheitliches Import-Format bzw. in das spezielle VeDaH-Format überführt, als „vehicle“ abgespeichert und dann sinnvoll gruppiert. Als Persistenzschicht wird ein MySQL-Cluster genutzt. Um den Nutzerinnen jedoch eine Suchfunktion mit möglichst vielen fahrzeugspezifischen Filtermöglichkeiten zu bieten, werden die MySQL-Daten von einer Elasticsearch-Suchmaschine indexiert.

Über eine von INNOQ designte, einheitliche API kann man auf VeDaH zugreifen. Dabei war es wichtig, ein eigenes Redaktions-Interface zu schaffen, um die Daten gegebenenfalls zu ergänzen und zu korrigieren. Durch die internationale Nutzung des Daten-Service war auch Mandantenfähigkeit ein Muss. Die einzelnen Märkte, in denen mobile.de präsent ist, bekommen also als verschiedene Mandanten landesspezifische Daten und haben teilweise auch andere Datenquellen.

Kerntechnologien:

  • REST API, die konsequent Hypermedia* (HAL) benutzt
  • Redaktions-Tool basierend auf Javascript und Node.js
  • Im Backend ETL-Jobs für Datenverarbeitung in Python
  • Kotlin und Java mit entsprechenden Frameworks als Backend für die API
  • Architektonische Trennung zwischen Write- und Read-Model; Leseanfragen laufen gegen eine spezialisierte Suchdatenbank

Enger Austausch für eine einheitliche Basis

Gestartet wurde das Projekt VeDaH auf der grünen Wiese. Von Anfang an hat INNOQ auch die Infrastruktur aktiv mitgestaltet und unterstützt bis heute beim Betrieb. Der iterative Entwicklungsprozess startete mit der Analyse der Daten. Auf dieser Basis und im engen Dialog mit den Nutzergruppen und verschiedenen Produkt-Teams aus dem Konzern wurde die API gestaltet. Neue Features werden kontinuierlich ausgerollt.

Wichtig für den Erfolg des Projektes war die enge Zusammenarbeit und der enge fachliche sowie menschliche Austausch mit dem Kunden. Die Projektverantwortlichen und Auto-Expertinnen (und Enthusiasten) auf Kundenseite sind für INNOQ wichtige Sparringspartner, sowohl was Organisation und Planung als auch die fahrzeugspezifische Betreuung von VeDaH angeht.

Technischer Hintergrund (ETL-Job/Hypermedia)

Was ist ein ETL-Job?

ETL steht für Extraction, Transform und Load. Also zunächst das Auslesen von Daten aus verschiedenen, meist unterschiedlich strukturierten Datenquellen, dann die Transformation bzw. das Ändern der Daten in ein anderes Format und schließlich das Wiedereinladen in eine entsprechende Zieldatenbank. So werden die unterschiedlichen Daten bereinigt und vereinheitlicht.

Was ist Hypermedia?

Hypermedia bezeichnet eine nichtlineare Form von Medien, deren Hauptcharakteristikum die Hypermedialität ist, also die Vernetzung von Informationsknoten mithilfe von Hyperlinks. Hypermedia kann sich aus allen Typen/ Formen von Medien zusammensetzen, wobei die bekannteste Variante der Hypertext ist. Fälschlicherweise wird Hypermedia oftmals mit Multimedia gleichgesetzt oder verwechselt.

An dieser Stelle möchten wir Dir gerne ein YouTube Video anzeigen. Um es zu sehen, musst Du dem Laden von Fremdinhalten von youtube.com zustimmen.

Avatar of Jörg Müller
Principal Consultant

Wir begleiten auch Ihr Digitalisierungsvorhaben in Ihrer Branche über alle Phasen hinweg und freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

Termin vereinbaren

oder schreiben Sie mir!

Fazit

Ein Daten-Service für komplexe Heraus­forderungen

Wie komplex dieses Projekt tatsächlich war und ist, wurde erst im Laufe der Arbeit deutlich. Auch war es eine große Herausforderung, die richtige Balance zu finden zwischen einer vereinheitlichten und zentralisierten API und den individuellen und vielfältigen Ansprüchen der jeweiligen Länder bzw. Mandanten. Deutlich zum Erfolg beigetragen hat die Kombination aus Technik- und Fahrzeugexpertise im Team. Die einheitliche Schnittstelle und Datenbasis bringt für mobile.de und seine Nutzer schon heute deutliche Vorteile und stellt die Weichen für die Zukunft – mit immer anderen Märkten und neuen Fahrzeugtypen.