January 23, 2004

OOP 2004 - Lessons Learned

Die OOP 2004 ist f�r mich zu Ende. Dar�ber bin ich wie jedes Mal, wenn ich da war, froh. Diese eine Woche ist jedes Mal anstrengend, auch wenn ich immer wieder gerne komme, um all die Leute zu treffen und interessante Vortr�ge zu h�ren. Aber nach einer Woche habe ich dann doch heimweh und f�hle mich ein wenig ersch�pft.

In diesem Jahr zeigte sich f�r mich recht deutlich, dass die Hypes der letzten Jahre zur Zeit recht abgeflacht sind. Die ersten beiden Tage bef�rchtete ich, hier dieses Jahr keine Inspiration zu finden und nichts Neues zu lernen. Zum Gl�ck war die Bef�rchtung unbegr�ndet. Letztendlich habe ich auf dieser Konferenz alles gefunden, was ich mir von einer Konferenz w�nschen kann: interessante Gespr�che mit Experten, Kontakte mit netten Menschen und den einen oder anderen guten Vortrag.

Leider habe ich auf dieser Konferenz auch zum ersten Mal Pech mit der Auswahl einiger Vortr�ge gehabt. �blicherweise w�hle ich die Vortr�ge nach Interesse. Wenn mich zu einer Zeit alles gleich - oder gleich wenig - interessiert, entscheide ich mich f�r den Vortrag, des vermeintlich besseren Sprechers.

Ich gebe diesen Ansatz ab jetzt auf - bzw. passe ihn an. Als erstes werde ich eine Negativliste befragen, anhand derer ich alle Vortr�ge von Sprechern dieser Liste streiche. Denn nur aufgrund dieser Konferenz kann ich bereits eine beeindruckende Negativliste zusammenstellen.

Auch wenn mein Kollege Stefan anderer Meinung ist, halte ich nichts davon, solche Negativlisten zu ver�ffentlichen. Wie heisst es so sch�n? Papier ist geduldig. Oder: wer schreibt, der bleibt. Ich glaube daran, dass jemand, der dieses Jahr eine extrem schlechte Pr�sentation - ohne Inhalt, Struktur oder Fachwissen - gemacht hat, im n�chsten Jahr durchaus eine gute Pr�sentation halten kann. Also warum sollte ich dann jemanden mit einem Schandfleck belegen, den er selbst nicht mehr los werden kann?

Die meisten Sprecher auf solchen Konferenzen sind diesbez�glich Amateure - und das finde ich gut. Einen professionellen Sprecher w�rde ich anders beurteilen und auch negative Kritik ver�ffentlichen. Denn wir leben alle in einem Umfeld, in dem wir beruflich bewertet werden und deren Konsequenzen zu sp�ren bekommen.
Es ist mir lieber, jemand mit Fachwissen und Projekterfahrung spricht recht unvorbereitet, weil er durch seine Arbeit beansprucht ist und diese h�her stellt, als jemand, der eine ausgefeilte Pr�sentation liefert und sich gut pr�sentiert, aber im Projekt nichts leistet. Solche ruhen sich dann n�mlich auf den Schultern anderer aus.

Das Gespr�ch mit einem ehemaligen Kollegen hat mir geholfen, meine Erwartungen an die Konferenz zu reflektieren. Er leitet neuerdings selbst ein Unternehmen und bewegt sich ebenfalls im MDA-Umfeld.

Posted by Phillip Ghadir at January 23, 2004 12:42 PM | TrackBack